Spamming

Spamming
Spam|ming 〈[spæ̣m-] n.; - od. -s; unz.; EDVVersenden von unerwünschter Werbung od. unwichtigen Nachrichten per E-Mail [→ Spam]

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Spamming
 
[von engl. SPAM, Abk. für Spiced Pork and Ham, dt. »gewürztes Schweinefleisch und Schinken« (s. u.), spöttisch auch Send Phenomenal Amounts of Mail, dt. »Verschicken enormer Mengen von Mail«], der Massenversand von E-Mails (sog. Spam-Mails), aber auch das Überfluten von Suchmaschinen mit Stichworten. Der Begriff wird von dem in den USA verbreiteten Dosengericht SPAM hergeleitet, das in einem Sketch von Monty Python jedem Restaurantbesucher unaufgefordert vorgesetzt wird.
 
Die sog. Spam-Mails werden meist von Unternehmen oder Tendenzorganisationen unaufgefordert an einen großen Empfängerkreis verschickt, um ihre Werbung oder eine bestimmte Botschaft (politisch, religiös. ..) mit minimalem Aufwand und zu geringen Kosten zu verbreiten. Sie stellen somit ein elektronisches Pendant zur Postwurfsendung dar.
 
Der Versand von Spam-Mails ist ein Verstoß gegen die Netiquette, weil diese Mails dem Empfänger zwar nur geringe Kosten verursachen, sehr wohl aber Aufwand (zum Lesen, zumindest zum Identifizieren, und zum Löschen der Mails). Gegen Spamming werden gerne Teergruben angewandt. Begrenzten Schutz gegen Spamming können spezielle Filter gewährleisten, indem sie die Annahme von E-Mails von bestimmten Absendern verweigern bzw. diese Mails automatisch löschen - aber dies setzt voraus, dass der Absender als Urheber von Spam-Mails bekannt ist.
 
Die deutsche Rechtsprechung hat in den letzten Jahren das Spamming mit Bezug auf das Wettbewerbsrecht immer wieder mit Ordnungsgeldern für den Wiederholungsfall bestraft; in den USA wurde auch schon Schadenersatz erstritten. Nach Vorstellungen des Telekommunikationsrats der EU soll Spamming generell verboten werden. Gegen Spamming kämpfen auch Zusammenschlüsse von Internetnutzern (z. B. CAUCE in den USA und EuroCAUCE in Europa) an. Problem ist aber immer wieder, die Absender zu identifizieren und zu belangen.
 
Beim Suchmaschinen-Spamming nutzt der Spammer die automatisierten Methoden der Suchmaschinen zum Ranking (d. h. zur automatischen Bewertung von Suchergebnissen nach ihrer Relevanz). Die Maschinenbetreiber definieren bestimmte Merkmale von Webseiten, um die Relevanz einer Seite bezüglich eines bestimmten Suchbegriffs festzulegen. Überschriften und Seitentitel eines Dokuments repräsentieren beispielsweise zentrale Inhalte und werden entsprechend gewichtet. Häufiges Vorkommen eines Worts ist ebenfalls ein Kriterium dafür, dass sich ein Text intensiver mit einem Thema befasst und daher an einer vorderen Position in den Trefferlisten stehen sollte. Dementsprechend kann Spamming in einer massenhaften Wiederholung sog. Schlüsselwörter bestehen (die Wiederholung von Begriffen in unterschiedlicher Schreibweise oder in unterschiedlichen Flexionen wird dagegen nicht als Spamming angesehen). Verbreitet ist auch sog. Blindtext (d. h. Text in der gleichen oder einer ähnlichen Farbe wie der Hintergrund), der normalerweise nicht sichtbar ist und in dem sich ebenfalls bestimmte Begriffe mehrfach wiederholen. Masse und Inhalte vortäuschen soll die automatische Erstellung einer Flut von (fast) identischen Webseiten, die von der Suchmaschine allesamt indiziert werden und das Ranking des Anbieters verbessern sollen; oft bestehen diese Seiten praktisch nur aus Metatags und Schlüsselwörtern, ihre Funktion ist es, den Besucher auf die Seite mit den eigentlichen Informationen weiterzuleiten. Am schwersten nachzuweisen ist das Keyword Spamming, bei dem Schlüsselwörter indiziert werden, die nichts mit dem Inhalt der Seite zu tun haben.
 
Die Suchmaschinenbetreiber haben inzwischen klare Richtlinien gegen Spammer formuliert, da sie um die Qualität ihres Dienstes fürchten. Manche Betreiber ignorieren Spamming-Seiten, andere schließen die gesamte Site dauerhaft aus dem Index aus.
 

Universal-Lexikon. 2012.

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